Am 28.7.2016 versammelten sich auf unseren Aufruf hin gegen 18 Uhr Antifaschist*Innen am Mainzer Hauptbahnhof um unter dem Motto "Faşizme Karşı Omuz Omuza – Schulter an Schulter gegen Faschismus!" gegen den erstarkenden Faschismus in der Türkei und weltweit zu protestieren und ihre Solidarität mit den Kurd*Innen, Alevit*Innen, Linken und allen anderen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in der Türkei verfolgt, verhaftet, gefoltert und ermordet werden zum Ausdruck zu bringen. Polizei und Ordnungsamt versuchten die Demonstration im Vorfeld durch strenge Auflagen und das Verbot beinahe aller kurdischen Fahnen, Symbole und Slogans, die eine Sympathie mit der als Terrororganisation diffamierten kurdischen Arbeiter*Innenpartei PKK oder ihrem derzeit in der Türkei inhaftierten Gründer Abdullah Öcalan ausdrücken, zu kriminalisieren und Menschen, die sich mit dem kurdischen Volk solidarisieren, pauschal als potenzielle Gewalttäter*Innen darzustellen.
Der Demonstrationszug setzte sich gegen 18:15 Uhr mit ca. 60 Teilnehmer*Innen und massiver Polizeibegleitung lautstark in Richtung Innenstadt in Bewegung. Mit Parolen wie "Kein Gott, kein Staat, kein Kalifat!" und "Nationalismus raus aus den Köpfen!" verliehen die Demonstrant*Innen ihren Forderungen Ausdruck und zogen kämpferisch über Münster- und Schillerplatz vor das Mainzer Staatstheater am Gutenbergplatz, wo gegen 18:35 Uhr die erste Zwischenkundgebung stattfand. Nach einer kurzen Rede zu den aktuellen Vorgängen und Zuständen in der Türkei von einem Sprecher der Gutmenschlichen Aktion Mainz, währenddessen es am Rande eine kurze Auseinandersetzung zwischen einem aggressiven türkischen Nationalisten und der Polizei gab, ergriff der Kreisvorsitzende der Linkspartei Mainz-Bingen, Tupac Orellana, das Wort und berichtete von seiner Wahlbeobachtung in Kurdistan vergangenen November und verurteilte die antikurdischen Normalzustände in der Türkei aufs Schärfste.
Nach etwa 15-minütiger Kundgebung ging es dann gegen 18:50 Uhr Richtung Oberstadt zum türkischen Konsulat am Rosengarten. Zu der dort von Sympathisant*Innen der rechtsextremen AKP und des Diktators Erdogan angemeldeten Gegenkundgebung gegen unsere Demonstration erschien niemand, nicht einmal der Anmelder. Der Demonstrationszug erreichte das Konsulat gegen 19:15 Uhr, wo der Anmelder der Demonstration einige klare Worte zu unseren Forderungen verlor und das Mikrofon dann wieder an Tupac Orellana, der dort freundlicherweise für den spontan ausgefallenen Redner des kurdisch-demokratischen Gesellschaftszentrums Mainz einsprang. Der Anmelder löste die Versammlung am türkischen Konsulat mit dem Einsetzen starker Regenfälle um 19:25 Uhr auf. Die Demonstration verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, der EA meldet keinerlei Festnahmen, Übergriffe oder Verletzte.
Danke an alle, die mit uns für eine befreite Gesellschaft und gegen faschistische Tendenzen weltweit auf die Straße gegangen sind!
Faşizme Karşı Omuz Omuza -
Schulter an Schulter gegen Faschismus!
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